Die Musik von Nebenan (Die Zeit, 30.1.2020)

Liebe Leser*innen,

vielen Dank für Ihr Interesse an meinem Text “Die Musik von Nebenan”, der am 30.1.2020 in der Wochenzeitung “Die Zeit” erschienen ist. Für alle, die ihre Eindrücke vertiefen wollen, gibt es hier noch ein paar Links:

Ein Youtube-Video zu BARIŞ MANÇO’s Auftritt bei Alfred Biolek finden Sie hier

Auf Youtube gibt es auch mehrere Beispiele für die akrobatischen Hochzeitskonzerte von Derdiyoklar – dies ist nur Eines von vielen.

Erstmals auf Vinyl – erstmals im Streaming! Das Album der Münchner Grup Doğuş ist bei dem Label Ironhand Records wieder aufgelegt worden. Dieses wird von einem maßgeblichen Erforscher anatolischer Popmusik betrieben. Herzlichen Dank, Ercan Demirel! In dem ganzen Projekt steckt unheimlich viel Liebe, daher wurde das Album auch hervorragend annotiert von Münir Tirelli. Letzterer hat auch ein Buch über Cem Karaca’s Zeit in Deutschland geschrieben. Bislang gibt es das nur in türkischer Sprache – eine deutsche Ausgabe wäre doch lohnend, oder? Freiwillige Verlage vor!

Wenn Sie mal in Berlin sind, lohnt ein Besuch im bi’bak. Mit etwas Glück erlebt man dort einen Vortrag von Murat Meriç! Eine große Auswahl anatolischer Schallplatten und ein kundiges Gespräch finden Sie bei Lefter Records in Kreuzberg.

Dort finden Sie auch zahlreiche Wiederveröffentlichungen anatolischer Produktionen von Verlagen wie Pharaway Sounds und Arşivplak . Um Wiederveröffentlichungen des Labels Türküola kümmert sich der Privatarchivar und Musikenthusiast Cevdet Yıldırım. Wir haben uns vor zehn Jahren auf ebay kennengelernt!

Ein guter musikalischer Einstieg: Die wunderbare Compilation Songs Of Gastarbeiter, herausgegeben von Imran Ayata und Bülent Kullukcu.

Ein Film zum Thema ist in Arbeit. Aber vor 2021 wird er nicht zu sehen sein. Die Filmemacher Cem Kaya und Mehmet Akif Büyükatalay arbeiten gerade fieberhaft an der Dokumentation AŞK, MARK ve ÖLÜM (Liebe, D-Mark und Tod). Wer Cem Kaya’s Kleine Fernsehspiele Remake, Remix, Ripoff und Arabeks gesehen hat weiss: Dafür kann man sich durchaus den Wecker auf das Jahr 2021 stellen!

Wie geht es weiter mit der Musik von damals? Man kann heutzutage von einem Revival der anatolischen Spielart der Rockmusik sprechen. Weltweit erfolgreich sind hierbei mindestens zwei Gruppen: Altın Gün und die Hamburgerin Derya Yıldırım und ihre Grup Şimşek. Wenn sie nicht mit ihrer Band unterwegs ist, füllt die junge Musikerin die Konzerthallen Europas mit einem gemeinsamen Programm mit Hamburg’s Kammermusik-Abenteurern, dem Ensemble Resonanz.

Auf zwei Abende darf ich noch hinweisen: Am Donnerstag, den 6.2.2020 darf ich Altın Gün in Leipzig begleiten. Und am folgenden Abend, dem 7.2., treten Derya Yıldırım und ich gemeinsam im Schauspiel Düsseldorf auf. Falls Sie kommen, sagen Sie gern Hallo!